Krankenkasse für Auswanderer
Die Grundversicherung ist obligatorisch, während die Zusatzversicherung freiwillig abgeschlossen werden kann. Wir erklären dir, wie eine sinnvolle Kombination aus Beidem aussehen kann.
So funktioniert die Krankenkasse in der Schweiz
Sobald du in der Schweiz wohnhaft bist, hast du drei Monate Zeit, um eine Krankenversicherung abzuschliessen. Wichtig: Versicherungsbeginn ist immer das Einreisedatum (Beitragspflicht).
Im Gegensatz zu Deutschland ist man in der Schweiz selbst für seine Krankenversicherung zuständig. Du kannst den Anbieter deiner Krankenversicherung frei wählen.
Die Schweizer Krankenversicherung besteht aus drei Teilen:
- Grundversicherung
- Ambulante Zusatzversicherung
- Stationäre Krankenhaus-Zusatzversicherung
Die im Rahmen der Grundversicherung abgedeckten Leistungen sind bei allen Krankenversicherungen identisch und umfassen Krankheit, Unfall sowie Mutterschaft.
Die monatlich zu bezahlenden Prämien fallen allerdings unterschiedlich hoch aus und berechnen sich anhand diverser Faktoren. So ist die Höhe der Prämie abhängig vom Wohnort (PLZ), dein Alter, dem gewählten Versicherungsmodell sowie deiner Franchise (Höhe der Selbstbeteiligung).
Grundversicherung
Die Schweizer Krankenkassenprämien steigen in der Regel jährlich an und können, wenn man sich im Vorfeld nicht über Optimierungsmöglichkeiten informiert, zu einem hohen Kostenfaktor werden. Beispiel: das Telemedizin-Modell ist oft günstiger als andere Modelle.
Die Grundversicherung kann man jedes Jahr bis Ende November wechseln. Wichtig: Dein Kündigungsschreiben muss als eingeschriebener Brief spätestens am letzten Arbeitstag im November bei deiner Krankenversicherung eintreffen.
Die Schweizer Krankenkassen sind übrigens dazu verpflichtet, jede Person, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand, in ihre Grundversicherung aufzunehmen. Anders sieht es in der Zusatzversicherung aus: hier entscheidet jede Krankenversicherung individuell, ob sie eine Kundin bzw. einen Kunden aufnehmen oder ablehnen möchte.
Kosten
Nehmen wir als Beispiel den bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz: Zürich. Dort musst du, je nach Wohnort und Alter, mit Kosten zwischen CHF 300 bis CHF 400 pro Monat rechnen. Ausschlaggebend für die Höhe der Prämienbeiträge sind:
- Alter
- Wohnort (PLZ): in der Stadt fallen Prämien höher aus als auf dem Land
- Franchise (Selbstbehalt)
- Versicherungsmodell (z.B. Telemedizin)
Wie sieht es mit der Unfalldeckung aus?
Wenn du mehr als 8 Stunden pro Woche beim gleichen Arbeitgeber angestellt bist, bist du durch deinen Arbeitgeber gegen „Unfall“ versichert. Die Unfallversicherung kommt sowohl bei Berufsunfällen als auch bei Nichtberufsunfällen zum Tragen. Wenn du selbstständigerwerbend oder nicht berufstätig bist, musst du dich bei deiner Krankenkasse (oder einer privaten Unfallversicherung) selber gegen Unfälle versichern.
Franchise: was genau ist das?
In der Schweiz hast du zwei Arten von Selbstbeteiligungen. Zuerst kommt die Franchise und danach der Selbstbehalt von 10% (bis max. CHF 700) zum Tragen.
Die Franchise ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Höhe bewegt sich zwischen CHF 300 bis CHF 2500, die maximal zulässige Franchise. Erst wenn man selbst die Franchise bezahlt hat, werden weitere Kosten von der Krankenversicherung übernommen.
Wichtig zu wissen: Wer gesund ist und eine höhere Franchise wählt (CHF 2500 ist empfehlenswert), profitiert von tieferen, monatlichen Prämien. Grundsätzlich lohnt sich eine tiefe Franchise (und somit hohe, monatliche Prämien) nur für Personen, die regelmässig hohe Gesundheitskosten haben (z.B. wenn man auf Medikamente angewiesen ist).
Sobald deine Gesundheitskosten den Betrag der Franchise erreicht haben, kommt ein weiterer Selbstbehalt von 10% (bis max. von CHF 700) zum Tragen.
Beispiel 1
Franchise Fr. 2500 und Arztrechnungen in Höhe von Fr. 2200
= du zahlst alles selbst und hast eine Rest-Franchise von Fr. 300
Beispiel 2
Franchise Fr. 2500 und Arztrechnungen in Höhe von Fr. 3300
Du bezahlst Fr. 2500 plus 10% Selbstbehalt für Fr. 800 = Fr. 80
= die Krankenkasse erstattet dir Fr. 720 zurück (Fr. 3300 – Fr. 2580)
Kostenlose Arztbesuche in Deutschland
Aufgrund unserer Produktvielfalt können wir Auswanderer so versichern, dass sie weiterhin zu Ärzten in Deutschland gehen können. Bei geplanten Behandlungen in Deutschland entfällt die Franchise.
Weiter ist – im Gegensatz zu Deutschland – keine Zahnzusatzversicherung in der Schweizer Grundversicherung enthalten. Zahnbehandlungen sind also nicht Teil der Leistungen der Schweizer Krankenkasse. Auf Wunsch kann eine Schweizer Zahnzusatzversicherung abgeschlossen werden.
Befreiung von der Schweizer Krankenversicherung
Wer in der Schweiz arbeitet, ist des Gesetzes wegen in der Grundversicherung automatisch versicherungspflichtig. Es gibt Möglichkeiten, sich von der Krankenversicherungspflicht in der Schweiz befreien zu lassen. Du wanderst demnächst in die Schweiz aus? Wir beraten dich gerne.
Was ist neben der Krankenkasse noch wichtig?
Sobald du dein neues Leben in der Schweiz beginnst, wirst du feststellen, dass die Schweizerinnen und Schweizer grossen Wert auf eine gute Absicherung legen. Anbei findest du eine Auswahl an Versicherungen, die wir als wichtig erachten. Diese kannst du vor deinem Umzug in die Schweiz studieren. Wir von Deine3a empfehlen dir diese Versicherungen, weil sie dich im Schadenfall vor finanziellen Folgen schützen.
Hausratversicherung
Diese Versicherung schützt deinen Besitz (z.B. Laptop) in deinen eigenen vier Wänden vor Schäden durch Diebstahl, Feuer, Wasser sowie andere unvorhergesehene Ereignisse. In der Schweiz gehört die Hausratversicherung zur Grunddeckung, sprich fast jeder hat hierzulande eine solche Versicherung. Bei uns kannst du zudem dein Fahrrad oder E-Bike versichern. Und solltest du eine teure Uhr tragen oder Schmuckstücke besitzen, kannst du eine Wertsachenversicherung abschliessen.
Privathaftpflichtversicherung
Diese ist essenziell, um dich vor möglichen Schadensersatzansprüchen durch Dritte zu schützen. Die Versicherung deckt finanzielle Verpflichtungen ab, falls du versehentlich Eigentum anderer beschädigst oder jemandem körperlichen Schaden zufügst. Hierzu gehören auch Mieterschäden. Spätestens beim Auszug aus der Wohnung könnte der Vermieter Forderungen stellen. Wer keine Privathaftpflicht hat, muss die finanziellen Folgen selbst tragen. Wir von Deine3a empfehlen, idealerweise vor dem Einzug in die neue Wohnung eine Privathaftpflicht sowie Hausratversicherung abzuschliessen, damit du ab dem 1. Tag in der neuen Wohnung versichert bist. So kannst du stressfrei auswandern und deine neue Wohnung in der Schweiz sorgenfrei einrichten.
Rechtsschutzversicherung
Mit dieser Versicherung sind die Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen abgedeckt, etwa im Bereich des Arbeitsrechts, Mietrechts oder bei Streitigkeiten im Strassenverkehr. Diese Versicherung bietet dir finanziellen Schutz und ermöglicht den Zugang zu rechtlichem Beistand. Sie kostet in den meisten Fällen nicht mehr als 250 bis 390 Franken im Jahr – und entspricht damit ungefähr dem Stundenlohn eines Schweizer Anwalts. Du siehst: Das Sparpotenzial ist enorm.
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